Jedes Jahr wird vom NHV Theophrastus, einem Verein zu Ehren des Arztes und Philosophen Paracelsus, eine Heilpflanze des Jahres gewählt. In diesem Jahr: der Ingwer!
Die „Wurzeln“ des Ingwers liegen im asiatischen Raum, wo sie bereits seit Jahrtausenden erfolgreich kultiviert wird. Die Knolle braucht ein tropisches heißes Klima und besonders viel Pflege, ehe sie nach circa acht bis zehn Monaten geerntet werden kann. Bevor die Chilischote aus Amerika eingeführt werden konnte, war die Ingwerknolle neben Pfeffer das einzige in Asien verfügbare scharfe Gewürz. Übrigens ist Ingwer auch ein fester Bestandteil des Currygewürzes. Ab dem 9. Jahrhundert wurde die Ingwerknolle dann auch in Deutschland bekannt.
Beliebt bei „alten und neuen“ Medizinern
Aber nicht nur als Gewürz wird das sogenannte „Ingwerrhizom“ verwendet. In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wurde die Knolle bereits vor 2500 Jahren zur Behandlung der Seekrankheit eingesetzt. Praktisch, denn über der Reling hängende Matrosen und außer Gefecht gesetzte Kapitäne konnte das Volk der Seefahrer damals bestimmt nicht gebrauchen.
Auch in der indischen Ayurveda-Lehre ist der Ingwer sehr beliebt. Vielleicht kommt daher in fast jedes indische Gericht auch ein bisschen Ingwer rein? Was die Inder bereits vor über 4000 Jahren wussten ist nun auch wissenschaftlich belegt. Die Knolle verstärkt die Arzneimittelwirkung und fördert zudem die Verdauung.
Nachdem der Ingwer erst im Mittelalter nach Europa geschifft wurde und in den 70ern einen späten Durchbruch auch in Deutschland erfuhr, wird er mittlerweile häufig medizinisch eingesetzt.
Ingwer in der modernen Medizin
So ist die Knolle zu einem beliebten natürlichen Medikament zur Behandlung von Reise- und Schwangerschaftsübelkeit geworden. Dabei beruhigen die in der Ingwer enthaltenen ätherischen Öle nicht nur den Verdauungstrakt, sondern lindern auch Muskelkater oder Regelbeschwerden. Besonders in der Erkältungszeit kann das in der Knolle enthaltene Vitamin C in Verbindung mit vielen wertvollen Mineralstoffen positiv auf das Immunsystem wirken. Auch bei Rheuma, Arthrose und Arthritis wurde die Ingwer bereits erfolgreich eingesetzt. Ein kleines Schmankerl für die Fastenzeit habe ich auch noch, denn die Ingwerknolle regt die Fettverbrennung an!
Also öfters mal einen schönen heißen Ingwertee kochen oder ein leckeres Ingwerbonbon, zum Beispiel von der Firma IBONS, lutschen 😉 Bei einigen Heilpraktikermessen durfte ich die leckeren Bonbons bereits probieren, die frischen Ingwerknollen werden direkt verarbeitet und nur mit ein wenig Rohrzucker gesüßt. Für mich als Ingwerfan eine willkommene Nascherei :p Natürlich hat die Firma auch Ingwertropfen für die Reisetasche im Angebot.