Zurzeit wird viel darüber gesprochen, was man tun kann um das Coronavirus abzuwehren. Was aber tun, wenn man mit ihm in Berührung gekommen ist?
Wie schwer wir ganz allgemein an viralen Infekten erkranken, hängt auch von unserem Immunsystem ab. Deshalb gibt es Menschen, die noch nicht mal bemerken, dass sie infiziert waren. Andere, meistens alte Menschen mit vielen Vorerkrankungen, können am gleichen Virus sterben.
Uns bleiben also zwei Möglichkeiten:
- Wir können unser Immunsystem stärken
- und/oder dafür sorgen, dass sich das Virus nicht weiter verbreiten kann.
Grundsätzlich sind Frauen besser geschützt als Männer. Das hat genetische Gründe. Es gibt Gene, die Erreger erkennen können. Diese sitzen auf dem X-Chromosom. Weil Frauen zwei X-Chromosomen besitzen, Männer aber nur eins, sind sie damit im Vorteil. Auch das weibliche Hormon Estrogen hilft Frauen sich gegen Viren zu verteidigen.
Quelle: Keller, Heidi (2017): Unterschiedliches Immunsystem – Männer trifft Schnupfen härter als Frauen, https://www.swrfernsehen.de/marktcheck/article-swr-6506.html, abgerufen am 26. April 2020
Krankheitserreger setzen sich auf winzige Tröpfchen in der Luft und werden von uns eingeatmet. Sie gelangen in die Schleimhäute und nisten sich dort ein. Das nennt man Tröpfcheninfektion. Wenn wir regelmäßig lüften, vertreiben wir die Viren aus dem Raum. In Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit vermehren sich die Viren übrigens nicht so schnell, trockene Heizungsluft macht es den Viren leicht. Mit einigen Ätherischen Ölen kann man die Luft desinfizieren. Dazu gibt man einige Tropfen Öl mit etwas Wasser in eine Duftlampe:
Ätherische Ölmischung zur Desinfektion der Raumluft:
- 10 Tropfen Zitronenöl
- 7 Tropfen Lavendelöl
- 3 Tropfen Thymianöl
oder
- 3 Tropfen Zitroneneukalyptus
- 3 Tropfen Ravintsara
- 3 Tropfen Thymianöl
- 1 Tropfen Cistrose
Erfreulicherweise sind Viren alleine nicht lebensfähig. Im Gegensatz zu Bakterien, die einen eigenen Stoffwechsel besitzen und sich selbständig vermehren können, benötigen Viren einen Wirt zum Überleben. Ein Virus besteht aus einem Genom, das von einer Proteinhülle (Eiweisshülle) umgeben ist. Manchmal, wie auch das Coronavirus, ist es zusätzlich von einer Lipid-Membran (also einem Fetthäutchen) umgeben, auf dem Proteine (Eiweisse) wie auf einer Krone sitzen. Weil die Lipid-Membran von Seife ganz einfach zerstört werden kann, hilf Händewaschen um das Virus zu vertreiben. Die Proteine in den Viren denaturieren (die Struktur verändert sich, sie sterben) bei Temperaturen ab 55°C. Wenn wir Kleidung und Masken also bei 60°C waschen oder heiß bügeln, können wir das Virus damit töten. Natürlich helfen auch Viruzide (spezielle Desinfektionsmittel), um das Coronavirus abzutöten. Viren können zwar generell auf Flächen einige Zeit überleben, das Coronavirus ist da aber weniger gefährlich. So ist – nach dem Institut für Risikobewertung - bisher kein Fall bekannt, bei dem das Virus durch Lebensmittel oder den Kontakt mit Oberflächen übertragen wurde. Es hat nur eine geringe Umweltstabilität, von daher ist eine Übertragung z. B. über Spielzeug, Werkzeug, Computer oder Kleidung unwahrscheinlich. Da es bereits durch die Zerstörung der Lipid-Membran abstirbt, reicht es aus, Oberflächen mit Spülmittel zu reinigen, eine Desinfektion ist nicht notwendig.
Quelle: Bundesinstitut für Risikobewertung (2020): Kann das neuartige Coronavirus über Lebensmittel und Gegenstände übertragen werden?, https://www.bfr.bund.de/de/kann_das_neuartige_coronavirus_ueber_lebensmittel_und_gegenstaende_uebertragen_werden_-244062.html, abgerufen am 26. April 2020
Neben frischer, sauberer Luft, die wir zur Befeuchtung unserer Schleimhäute und zum Auftanken von Sauerstoff benötigen, hilft Bewegung um unser Immunsystem zu stärken. Das lässt sich prima z. B. mit einem täglichen Spaziergang, einer Joggingrunde oder einer Fahrradtour miteinander verbinden. Bewegung ist wichtig, weil sie unseren Stoffwechsel und die Darmtätigkeit anregt. Auch mit einer ballaststoffreichen Ernährung können wir unsere Darmtätigkeit unterstützen. Das ist wichtig, weil ein großer Teil unseres Immunsystems im Darm steckt. Genauer gesagt, im Dünndarm. Man nennt sie Peyer-Plaques und sie gehören zum lymphatischen System. Ein geschädigter Darm ist nicht in der Lage pathogene (krankmachende) Keime abzuwehren. Geschädigt wird unser Darm nicht nur durch die Einnahme von Antibiotika (das ist inzwischen hinreichend bekannt), sondern auch durch industriell verarbeitete Lebensmittel, die Konservierungsstoffe, Süßstoffe, Zucker oder Farbstoffe enthalten. Je weniger ein Lebensmittel verarbeitet wurde, desto besser ist es für unseren Darm.
Wie ernähre ich mich, um mein Immunsystem zu unterstützen?
Dazu gibt es ein paar einfache Regeln, die man ohne großem Aufwand befolgen kann:
- Frisches oder eingefrorenes Obst und Gemüse, keine Konserven.
- Mindestens 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst am Tag. Eine Portion ist so groß wie meine Faust. Natürlich kann es gerne mehr sein. Nach 17:00 Uhr sollte man eher auf gedünstetes Gemüse/ Obst zurückgreifen, weil frische Ware über Nacht im Darm gärt.
- Vollkornprodukte anstelle von Weißmehl (auch Nudeln und Reis).
- Wenig Fleisch, keinen Aufschnitt und nichts Gepökeltes.
- Viel Naturjoghurt und Quark.
- Den Zucker-/ Süßigkeiten- und Chipskonsum reduzieren. Ggf. nur noch am Wochenende. Und niemals Süßigkeiten und Limos mit Süßstoffen!!!
- Stattdessen trinke ich Wasser, ungesüßte Tees, Saftschorle oder alkoholfreies Bier.
- So oft wie möglich sollte man seinen Speisen Zwiebeln, Knoblauch oder Ingwer beifügen oder mit frischen Kräutern anreichern.
Wer einen geschädigten Darm hat, also häufig unter Verstopfung, Durchfällen oder Blähungen leidet, sollte sich in der Apotheke zusätzlich probiotische Bakterien besorgen. Bitte kein Actimel o. ä.
Momentan haben wir wunderbares Wetter. Wenn wir das nutzen, um uns an der frischen Luft zu bewegen oder ein Sonnenbad (ohne Sonnencreme!) zu nehmen, speichern wir Vitamin D. Das ist wichtig für unser Immunsystem. Bitte gewöhnt die Haut aber langsam an die Sonne, damit ihr ohne Sonnenschutz keinen Sonnenbrand bekommt. Mit Sonnencreme kann die Haut kein Vitamin D speichern.
Welche Vitamine und Mineralien unterstützen zusätzlich mein Immunsystem?
- B-Vitamine (Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte)
- Vitamin C (Obst- und Gemüse, besonders Zitrusfrüchte und Kohl)
- Vitamin E (hochwertige, kaltgepresste Öle, Nüssen und Samen, Omega-3-Fettsäuren aus fettem Fisch)
- Zink (Eier und Vollkornprodukte)
- Eisen (Fleisch, Hülsenfrüchte, Haferflocken)
- Selen (Nüsse, Mais, Linsen, Fisch)
Wenn ihr euch gesund ernährt, könnt ihr einige Vitamine über eure tägliche Kost zuführen. Dabei solltet ihr aber beachten, dass Zucker und Weißmehlprodukte Vitaminräuber sind. Falls ihr euch nicht sicher seid, könnt ihr zusätzlich Vitaminpräparate einnehmen. Bitte nehmt sie nicht wahllos ein oder kauft Billigprodukte. Lasst euch dabei in der Apotheke beraten.
Es gibt Nahrungsergänzungs- und Arzneimittel, die gegen Bakterien und Viren wirken können und/oder das Immunsystem unterstützen. Sie müssen ausreichend hoch dosiert oder speziell verarbeitet sein, damit sie wirken. Deshalb solltet ihr solche Mittel nur in der Apotheke kaufen.
Hier einige Beispiele für pflanzliche und homöopathische Mittel (hierbei handelt es sich um Empfehlungen, also keine bezahlte Werbung):
- CitroBiotic Grapefruitkernextrakt, sanitas GmbH & Co. KG
- Cistus-Tee, Zistrose, Salus Pharma GmbH
- Moringa Bio Kapseln, sanitas GmbH & Co. KG
- Cynobal, Dreluso Pharmazeutika GmbH
- Echinacea Saft, Schönenberger Pflanzensaftwerkt GmbH & Co. KG
- Echinacea Tabletten Nestmann Pharma GmbH
- Meta Virulent Tropfen, meta Fackler Arzneimittel GmbH
- Quentakehl Tropfen oder Kapseln, Sanum Kehlbeck GmbH & Co. KG
- Gripp-Heel Tabletten, Biologische Heilmittel Heel GmbH