Stress lass nach... psychische Stabilität beim Fasten

Mittlerweile habe ich bestimmt schon 30 Heilfastenkurse geleitet und war immer sehr stolz darauf, dass ich ausnahmslos jeden Teilnehmenden zum Erfolg - also ohne feste Nahrung und ohne Schäden - durch die sieben Fastentage geleitet habe. Und nun das: mein erster Fastenabbrecher!!! Seufz – ein kräftiger, gesunder und sehr motivierter Mann Mitte 20! Hübsch ist er auch, aber das tut ja nichts zur Sache  😉

Eigentlich hat er die besten Voraussetzungen, jedenfalls körperlich. Was ich bisher vielleicht nicht genügend berücksichtigt hatte, ist die psychische Stabilität meiner Fastenteilnehmenden. Na ja, woher auch? Die meisten lerne ich erst am ersten Kurstag kennen…

 

Was war geschehen?

Der junge Mann hatte brav ausgeleitet und seit dem Tag nichts mehr gegessen. Nebenbei ging er seinem Beruf nach. Das machen viele Heilfasten-Teilnehmende. Manchen tut das gut, weil sie dann abgelenkt sind, andere nehmen lieber Urlaub und pflegen in der Zeit Körper und Seele. Auch gut! Leider hatte der junge Mann aber am zweiten Tag sehr viel Stress in der Firma und kaum kam er nach Hause, stürzte er – wie üblich in solchen Situationen - an den Kühlschrank und futterte hemmungslos drauflos. Natürlich sage ich meinen Fastenteilnehmern immer, dass sie mich jederzeit anrufen können, wenn es Probleme gibt, die nicht bis zu unseren abendlichen Treffen warten können. Üblich sind in den ersten Tagen beispielsweise Schwindelanfälle, Kopfschmerzen oder plötzliche Zweifel das gesetzte Ziel nicht zu erreichen. Das bin ich gewohnt und oft wirken ein paar gesundheitliche Tipps oder aufmunternde Worte Wunder. Dass mich der junge Mann in diesem extremen Stress-Moment vor seiner Fressattacke anruft, um ein paar besänftigende Worte von mir zu hören, kann ich kaum erwarten. Aber auch ich kann daraus lernen und in meinen Vorbereitungs-Vorträgen demnächst darauf hinweisen.

 

Psychische Stabilität beim Fasten ist wichtig

Wer erfolgreich fasten will, muss unbedingt psychisch einigermaßen stabil sein und mit Stress umgehen können. Denn trotz aller positiven körperlichen und seelischen Effekte, die sich meistens erst nach der Fastenkur bemerkbar machen, ist das Fasten selber purer Stress für den Körper. Aber es trainiert auch, so sagte schon Papst Johannes Paul II:

„Das Fasten ist ein unersetzliches Training, um in den Wettkämpfen des Lebens den Sieg davon zu tragen.“

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