Walnüsse und Walnusslikör

Zugegeben, in manche Dinge muss man erst hineinwachsen. Wie in die Sache mit dem Walnussbaum. Der steht im Garten meiner Schwiegereltern. So ein Walnussbaum ist eine feine Sache: im Sommer spendet er Schatten und im Herbst Früchte. Die senken Blutdruck und Cholesterinspiegel und beugen Entzündungen vor. Außerdem schützen sie – einer amerikanischen Studie zufolge – vor Prostatakrebs und Diabetes. Vorausgesetzt man isst sie regelmäßig. Meine Schwiegereltern gibt es nicht mehr, wohl aber noch den Walnussbaum, den ich bis gestern erfolgreich verdrängt hatte. Es regnete und war sehr windig. Eigentlich wollte ich nur mal nachschauen, ob im Nachbargarten alles in Ordnung ist, da traf es mich blitzartig - nämlich auf den Kopf. Es regnete nicht nur Wassertropfen, sondern auch Walnüsse. Der ganze Rasen war schon bedeckt. Also machte ich mich beherzt an die Sache, zog mir eine Regenjacke und Gummihandschuhe über, bewaffnete mich mit einem Eimer und los ging es. Auch ein zweiter Eimer war ruckzuck voll und damit hatte ich auch zwei Probleme, denn was macht man mit zwei Eimern voller schmutziger Walnüsse?

 

Also habe ich sie erst mal gewaschen und dann portionsweise bei 50°C im offenen Backofen getrocknet, denn ich hatte Angst, dass sie schimmeln. Nun stehen sie in einem großen Korb im warmen Wohnzimmer und ich recherchiere fleißig im Internet, was man daraus leckeres zaubern kann. Zuerst mal habe ich einen Walnusslikör angesetzt. Okay, der ist jetzt nicht so super gesund, dafür aber super lecker – hoffe ich wenigstens. Er soll Weihnachten fertig sein und unser traditionelles Weihnachtssingen am 1. Weihnachtstag bereichern. So ein Likörchen löst ja auch die Zunge… Darüber, was ich mit den restlichen Walnüssen mache, halte ich euch natürlich auf dem Laufenden.

 

Walnusslikör

Zutaten:

  • Ein großes Einmachglas (für mindestens 2 Liter Inhalt)
  • 50 Walnüsse
  • 1 Glas Honig 500g
  • 1 Bourbon-Vanillestange
  • 2 Flaschen Doppelkorn à 0,7 Liter

 

Zubereitung:

Die Nüsse knacken und die Kerne in das Einmachglas geben. Den Honig (evtl. etwas erwärmen, damit er besser fließt) darüber geben. Die Vanilleschote aufschneiden, auskratzen und dazu geben. Ich habe auch die ganze Vanilleschote noch mit in das Glas gegeben. Dann mit den beiden Flaschen Doppelkorn auffüllen. Das Einmachglas schließen und 4-6 Wochen an einem warmen Ort ziehen lassen. Durch ein Sieb geben und den Likör in Flaschen abfüllen. Kann man dann noch im Keller ziehen lassen. Die Walnüsse nicht wegwerfen, sondern z.B. zum Backen verwenden oder über Vanille-Eis geben.

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