Nach dem verregneten Sommer hatte ich eigentlich auf einen sonnigen Herbst gehofft. Schade, nun sitze ich hier mit Laptop auf dem Schoß und einem Becher heißen Kaffee in der Hand vor dem Kamin und starre trübsinnig aus dem Fenster. Zur Abwechslung regnet es mal wieder, gestern gab es Regen und Sturm und vorgestern Sturm und Regen und zu allem Überfluss ist unser Garten nun mit Laub überhäuft. Das bedeutet Arbeit, die ich gar nicht mag. Seufz – warum machen sich die Bäume eigentlich im Herbst die Mühe ihre Blätter abzuwerfen, wenn sie doch im Frühling neue bilden müssen? Und warum ändern sie vorher noch ihre Farbe von grün auf gelb und orange?
Die Blätter sind im Sommer grün, weil sie den grünen Pflanzenfarbstoff Chlorophyll enthalten. Mit Hilfe des Chlorophylls können die Bäume die Energie des Sonnenlichts einfangen und daraus zusammen mit Wasser und Kohlendioxid (aus der Luft) Traubenzucker (Glukose) bilden. Den brauchen die Bäume zum Wachsen. Dabei wird Sauerstoff freigesetzt, den wir zum Atmen brauchen. Den Vorgang nennt man Photosynthese.
Redet ihr auch mit euren Zimmerpflanzen? Und habt ihr die Erfahrung gemacht, dass sie danach besonders gut wachsen? Möglicherweise spürt die Pflanze eure Zuneigung und die damit verbundenen positiven Schwingungen, auf jeden Fall setzt ihr beim Sprechen aber verstärkt Kohlendioxid frei, was die Pflanze zur Photosynthese und damit zum Wachsen anregt.
Im Winter wachsen die Bäume nicht und deshalb benötigen sie kein Chlorophyll. Dieser grüne Pflanzenfarbstoff überlagert die anderen Farben und wenn er nicht mehr gebildet wird, kommen die übrigen Farben zum Vorschein. Die Nährstoffe aus den Blättern werden im Winter im Stamm und in den Wurzeln gelagert. Die Blätter werden nicht mehr gebraucht und sterben ab.
Im Sommer nimmt der Baum das Wasser über die Wurzeln auf. Das wird über den Stamm und die Äste bis in die Blätter transportiert und verdunstet dort. Dadurch entsteht ein Sog. Wenn es im Winter friert, können die Bäume kein Wasser aufnehmen. Würde der Baum aber weiterhin Blätter tragen und das Wasser würde über die Blätter verdunsten, verdurstet der Baum. Der Abwurf der Blätter ist also ein Schutz vor dem Vertrocknen.
Wie machen das die Nadelbäume? Die Nadeln sind die Blätter der Tannen, Fichten und anderen immergrünen Gehölze. Sie sind mit einer Wachsschicht überzogen und somit vor Verdunstung besser geschützt. Inzwischen hat es aufgehört zu regnen. Ich beschließe erst mal einen Spaziergang zu machen, um ein paar Kastanien und ein paar schöne Blätter zur Dekoration zu sammeln. Eigentlich ist der Herbst ja doch ganz schön…