Jesus wurde Karfreitag gekreuzigt, ist dabei gestorben und Ostersonntag wieder auferstanden. Das ist uns als Christen bekannt, aber was geschah eigentlich am Tag vorher, also am Gründonnerstag?
Nachdem Jesus seinen Jüngern die Füße wusch, hielten sie gemeinsam das letzte Abendmahl. Dann brachen sie auf, um sich ein Nachtquartier zu suchen. Das fanden sie im Garten Gethsemane, am Fuße des Ölbergs. Jesus hatte Angst, denn er wusste was passieren wird. Trotzdem versuchte er nicht zu fliehen, sondern betete zu Gott. Kurze Zeit später tauchte Judas, der Verräter, mit einigen Palastwachen auf. Sie nahmen Jesus gefangen, während die Jünger aus Angst flohen.
Was hat diese Begebenheit nun mit dem Begriff `Grün´ zu tun?
Haben Jesus und die Jünger beim Abendmahl etwa grüne Bohnen gegessen? Oder trug die Palastwache vielleicht eine grüne Uniform? Nein, Jesus und die Jünger verspeisten Brot und Wein wie wir das auch heute noch bei jedem Abendmahl, zum Gedenken an dieses Abendmahl, tun. Und die Palastwachen trugen vermutlich Gewänder, wie das früher üblich war.
Der Begriff `Grün´ hat sich aus dem althochdeutschen `greinen´ entwickelt, was so viel wie `weinen´ bedeutet. Es handelt sich also um einen Donnerstag, an dem etwas Trauriges geschah. Und der Verrat durch Judas und die Gefangennahme Jesus ist nun mal ein Grund traurig zu sein.
Hier findet ihr die Ostergeschichte als Film für Kinder
Schon lange bevor die Christen Ostern als Auferstehungsfest Jesu feierten, begrüßten unsere heidnischen Vorfahren den Frühling mit einem Fest zu Ehren ihrer Göttin Ostara – der Göttin des Frühlings und der Fruchtbarkeit.
Auch heute noch ist es bei uns üblich am Gründonnerstag etwas Grünes zu essen. Früher kochten die Menschen häufig eine Suppe aus 9 grünen Kräutern.
Rezept für die 9-Kräuter-Suppe
Es gibt keine genauen Angaben darüber, welche Kräuter in der Suppe verwendet wurden. Man nahm einfach das erste Grün, das zu dieser Zeit im Frühjahr wuchs, denn das erste Grün soll die ganze Kraft der einschießenden Säfte in sich tragen z.B.:
- Brennnessel
- Löwenzahn
- Giersch
- Schafgarbe
- Wegerich
- Gänseblümchen
- Vogelmiere
- Knoblauchsrauke
- Bärlauch
Wenn ihr euch nicht sicher seid, nehmt einfach nur die Kräuter, die ihr kennt oder eine fertige Kräutermischung aus dem Tiefkühlschrank.
Weitere Zutaten:
- 1 Zwiebel (schälen und klein hacken)
- Butter oder Öl zum Anbraten
- 2 TL Mehl
- 1 Liter Gemüsebrühe
- Salz, Pfeffer, Muskatnuss zum Abschmecken
- Sahne oder Créme fraîche
- Alternativ: Statt Sahne oder Créme fraîche vier Kartoffeln in der Gemüsebrühe zerkochen (die zwei TL Mehl werden dann nicht mehr gebraucht)
Zwiebel in Butter anbraten. Mehl hinzufügen und mit der Gemüsebrühe ablöschen, so dass eine Mehlschwitze entsteht. Mit Salz, Pfeffer und geriebener Muskatnuss abschmecken. Die gehackten Kräuter hinzufügen, aufkochen lassen und alles pürieren. Zum Schluss die Sahne hinzugeben.
Tipp: Ich habe die Suppe heute schon mal für morgen vorbereitet. Sie schmeckt gut, aber auch ziemlich stark nach Kräutern. Deshalb habe ich die gleiche Menge Spinat (wie Kräuter) zusätzlich hinzugefügt und noch den Saft einer ausgepressten Zitrone. Da ich viel Bärlauch unter den Kräutern hatte, harmonierte der sehr gut mit dem Spinat. So ist die Suppe schön grün und mir schmeckte sie noch besser.